Das Lokal ist bieder. Die Portionen sind gross. Beängstigend schon fast. Spaghetti della casa. Aber es sieht fein aus und wir haben Zeit. Er sieht das anders, hat seinen Pasta-Berg in fünf Minuten weggeschaufelt, die ganze Ladung in sich hineingefressen wie ein nimmersatter Müllschlucker und den Teller mit Brot leergefegt. Und während er die letzten Saucenreste zusammenkratzt, sagt er, das sei ja noch gar nichts, drei solcher Portionen wären ihm also schon recht. Er habe immer noch Hunger. Er habe sowieso immer Hunger. Immer, immer, immer habe er Hunger. – Was für ein dummer Langweiler!
Auf die Idee nach einem ein Supplement zu fragen oder einfach nochmals eine Portion zu bestellen, kommt er natürlich nicht. Vielleicht ist er auch einfach knapp bei Kasse oder zu geizig. Er räumt lieber den Brotkorb leer und schaut mit leeren Augen auf die vollen Teller der anderen, die noch nicht mal bei der Hälfte angekommen und schon am Kämpfen sind. Zum Glück, sagt er, habe er zuhause eine Frau. Die koche für ihn. Immer. Auch wenn er mitten in der Nacht mit Hunger heimkomme. Das muss wirklich eine schöne Beziehung sein.